

Im September hieß es: Koffer packen, Projekte sortieren und auswählen – welche Ideen, Stoffe und Vorhaben sollen in Kanada vorgestellt werden, um mögliche Ko-Produktionspartner*innen zu gewinnen? Gemeinsam mit nordmedia-Geschäftsführerin Meike Götz und Florian Vollmers vom Film- und Medienbüro Niedersachsen reisten die Produzent*innen Astrid Menzel, Julia Dordel (Dorcon Film), Sebastian Runschke (SERU Animation), Christian Tipke (sendefähig), Frederik Ehrhardt (Freud & Ecstasy) und Juliane Block (Raav Films) zum TIFF - dem Toronto International Film Festival.
Toronto zeigte sich von seiner besten Seite: Spätsommerwetter, volle Kinos, ein Programm, das jeden Tagesplan sprengte. Schon die Logistik war sportlich: von Meeting zu Meeting, von Screening zu Screening, von Empfang zu Empfang. Eine der größten Privilegien war die Unterstützung durch Brigitte Hubmann von Film Associates International, die maßgeschneidert auf jede*n der Produzierenden unzählige One-on-One-Meetings mit potentiellen kanadischen Partner*innen ermöglichte. Internationale Produzent*innen, Verleiher und Festivals – selten kommt man in so kurzer Zeit mit so vielen Entscheider*innen ins Gespräch.
Aber es gab auch anderes zu entdecken. Schnell etablierte sich eine morgendliche Schwimmrunde im Hotelpool, der von drinnen nach draußen führte, umrahmt von der Skyline Torontos. Und in kurzen Pausen blieb sogar Zeit für einen Ausflug nach Central Island: vom Ufer des Lake Ontario aus wirkte die Skyline wie eine Fata Morgana, die aus dem Wasser aufsteigt.
Nach Toronto ging es weiter nach Halifax zum Atlantic International Film Festival (AIFF). Hier begann die Reise mit einer von Melanie Solomon von Screen Nova Scotia organisierten Location Tour, die einen ganz anderen Eindruck von Kanada vermittelte: nach den Wolkenkratzern Torontos stand plötzlich Natur im Mittelpunkt. Filmsets konnten besichtigt werden, Produzent*innen aus Nova Scotia stellten ihre Arbeit vor, eine willkommene Abwechslung nach der hektischen Zeit beim TIFF . Auch das AIFF selbst bot spannende Treffen, in kleinerem, fast familiärem Rahmen – mit neuen Kontakten, weiteren Gesprächen und einem unvergesslichen Lobster-Dinner.
Nach rund zehn intensiven Tagen zogen alle ein Fazit: eine erfolgreiche und inspirierende Reise mit unzähligen Eindrücken. Die Delegation kehrt nicht nur mit neuen internationalen Kontakten und zahlreichen potentiellen neuen Ko-Produktionsprojekten und Partner*innen für die eigenen Stoffe zurück, sondern auch mit gestärkter Gemeinschaft unter den Produzent*innen aus Niedersachsen und Bremen.
Juliane Block